Individuelle Bad-Planung

Planungsgrundlagen für Sanitärräume

Sanitärräume sind Räume für:

  • Körperpflege und Hygiene (Bad-, Dusch-, Wasch- und WC-Raum)
  • Speisenzubereitung und Geschirrreinigung (Küche)
  • Hausarbeiten, wie Speisenvorbereitung, Wäsche- , Kleiderpflege (Hausarbeitsraum)

Bei der Gestaltung sind zu berücksichtigen:

  • die Größe der Wohnung (des Betriebes)
  • die Anzahl der Bewohner (Beschäftigten)
  • die Komfortansprüche und die finanziellen Möglichkeiten
  • die gesetzlichen und die technischen Vorschriften besonders hinsichtlich des Schallschutzes

Meist bestimmt die Badewanne bedingt durch ihre Größe, die Anordnung der übrigen Einrichtungsgegenstände. Die Wanne sollte mindestens 1800 mm lang sein. Längs der Wanne soll ein mindestens 60 cm breiter Raum frei bleiben. Die Wanne sollte nicht unter einem Außenfenster aufgestellt werden. Fugendichte Fenster verhindern heute zwar den Einfall von Kaltluft, jedoch besteht erhebliche Unfallgefahr beim Reinigen des Fensters. Das Fußende der Wanne soll der Tür zugewandt sein, damit der Badende diese im Auge hat.

Großraumwannen, auch als Rund-, Eck- oder Diagonalwannen, sind bis 2100 mm lang. Sie werden oft frei im Raum aufgestellt, damit sie von allen Seiten zugänglich sind. Sie dienen gehobenen Ansprüchen (Luxuswannen) oder der Heilbehandlung.

Stufen- und Kurzwannen erlauben nur ein Bad im Sitzen. Sie kommen für beengte Räume in Frage.

Schürzenwannen mit einer bis zum Boden herabgezogenen Verkleidung (Schürze), ersparen das Einmauern und Verfliesen. Die Schürze kann angeformt sein oder nachträglich montiert werden (einfacherer Transport). Es gibt sie zum Aufstellen frei im Raum, in einer Ecke, Nische oder an einer geraden Wand.

Als Werkstoffe werden verwendet:

  • Gußeisen oder Stahlblech, jeweils innen emailliert
  • Acryl (Plexiglas)
  • Holz in Sonderfällen, z.B. für medizinische Zwecke

Wannen aus Acryl leiten die (Körper)wärme nicht so ab wie Metallwannen. Sie fühlen sich deshalb wärmer an und sind rutschsicher. Günstig ist auch ihr geringes Gewicht. Gegen Beschädigungen, scheuernde und chemische Reinigungsmittel, sind sie empfindlich. Kratzer können mit Schmirgel ausgeschliffen werden. Danach ist mit Poliermittel der Glanz wieder herzustellen.

Eine Dusche ermöglicht eine gründliche Körperreinigung, schnelle Erfrischung und wohltuende Massage durch Brauseköpfe mit einstellbarer Strahlwirkung. Die Dusche wird zweckmäßig in einer Raumecke montiert, eine dritte Wand, z.B. eine Ständerwand, zur Aufnahme der Armaturen und Leitungen oder eine Duschabtrennung bilden die Duschzelle. Duschabtrennungen, aus eloxierten Al-Rahmen mit Echt- oder Kunstglasfüllungen in vielen Variationen, können nachträglich montiert werden.

Anstelle einer Duschwanne kann auch eine geflieste Vertiefung im Boden mit Bodenablauf sehr nützlich sein, vor allem bei großräumigen Duschen, z.B. für Saunaanlagen.

Die Vorteile einer gefliesten Vertiefung sind:

  • keine Bschränkung der Größe
  • mehrere Duschköpfe, wie Brause, Massage-, Schwallbrause, können nebeneinander montiert werden
  • gute Entwässerung des Raumes

Vorteile eines Duschbades sind:

  • geringer Raumbedarf
  • hygienisch einwandfrei
  • sparsamer Wasser- und Energieverbrauch gegenüber einem Wannenbad (normal ein Viertel bis ein Drittel; jedoch stark abhängigvon Art und Anazhl der verwendeten Brauseköpfe)
  • geringerer Zeitaufwand für Gesamtkörperreinigung
  • geringerer Reinigungsaufwand gegenüber einer Badewanne

Die Entscheidung “Dusche oder Badewanne”, sollte zugunsten der Badewanne wegen ihrer erheblichen Vorteile ausfallen. Die Möglichkeit, in aller Ruhe, im Liegen oder Sitzen zu baden, von allen Seiten von Wasser umspült, schafft ein Gefühl großer Behaglichkeit. Auch im Krankheitsfall eignet sich die Wanne für verschiedene Arten heilsamer Bäder.

Durch eine Schlauchbrause, an einer Wandstange in der Höhe verstellbar aufgehängt, läßt sich auch in der Badewanne ein Duschbad nehmen. Ein Vorhang, der etwas 5mm über dem Wannenrand enden soll, besser eine klappbare Glasabtrennung, biete ausreichenden Spritzschutz.

Selbstverständlich gehören zur Einrichtung noch die vielen “kleinen Dinge”, wie Spiegel, ausreichende Beleuchtung, Ablagen, Handtuchhaken usw.

Zum Waschtisch im Badezimmer ist eine wassergeschützte Steckdose mit Fl-Schutzschaltung für den Elektrorasierer und für einen Fön vorzusehen.

Ein Sitzwaschbecken (Bidet) dürfte eigentlich in keiner Wohnung fehlen. Es soll neben dem WC montiert werden.

Ein Absaugeurinal erspart der Hausfrau unangenehme Reinigungsarbeiten, verhindert Geruchsbelästigungen und sparte Wasser (Wasserverbrauch 2l...4l je Spülung)

Badmöbel erlauben Ordnung zu halten mit vielen notwendigen Dingen, wie Körperpflegemittel, Badetextilien, Putzmittel usw.

Waschmaschinen sollten nicht im Bad und erst recht nicht in der Küche aufgestellt werden (Schmutz, Staub, Wäschefusseln), sondern in einem eigenen Waschraum in der Nähe eines Trockenraumes im Keller oder im Dachboden. In Wohnblöcken sind Gemeinschaftsanlagen zweckmäßig.

Montagevorbereitung durch Vorwandinstallation

Santiärapparate aus Keramik, wie Waschtische, Klosetts, sind schwer. Manche werden zusätzlich belastet, wie Klosetts oder Sitzwaschbecken. Wände sind nicht immer so tragfähig, daß sie die hohen Belastungen aufnehmen können. Eine wesentliche Hilfe für die Montage allgemein ist die Vorwandinstallation. Nur durch sie können die technischen Vorschriften am Bau besonders hinsichtlich der Standfestigkeit des Mauerwerks, des Schallschutzes und der Wärmedämmung eingehalten werden.

Vorteile des Trockenausbaues:

  • Der Installateur allein erstellt alles in einem Zug, bereit zum Aufkleben der Fliesen, Maurerarbeiten fallen nicht an.
  • Vorgefertigte Sanitärelemente werden vor die Wand geschraubt. Die Montage geschieht schnell, einfach, maßgenau und ist leicht auf das Fliesenraster abzustimmen.
  • Die Rohrleitungen liegen frei vor der Wand. Sie können leicht gegen Wärmeverluste und Schallübertragung gedämmt werden. Schlitz- und Stemmarbeiten fallen nicht an.
  • Installationsanlage und Bauwerk sind klar voneinander getrennt. Dies erleichtert das Einhalten vieler Vorschriften.
  • Verkleidungsplatten sind meist werkseitig zugeschnitten und mit den notwendigen Bohrungen und Ausschnitten versehen. Für Zwischenräume sind nur gerade Teile zuzuschneiden. Sie werden mit selbstbohrenden Schrauben befestigt. Befliesen im Dünnbettverfahren ist möglich (kleben).
  • Wandvorsprünge (Rohrschächte) und Ablageflächen (über den Elementen) sind architektonisch und praktisch nutzbar
  • Die Kosten sind vorhersehbar und genau zu kalkulieren

Montageelemente und Rohrleitungen können auch in sogenannte Leichtbauweis (Gipsständerwände) eingefügt werden.

Eingemauert oder vorgeblendet wird nur so hoch wie nötig. Dadurch entstehen architektonisch und praktisch nutzbare Ablagen in ca. 90 cm ... 110 cm Höhe. Lediglich im Bereich der Fall- und Steigleitungen ist geschoßhoch zu verkeleiden.

Bei allen Systemen kann der Installateur Material und Durchmesser der Ver- und Entsorgungsleitungen selbst wählen.

Lüftung von Sanitärräumen

Räume ohne Fenster ins Freie gelten als innenliegende Räume.

Enthalten sie sanitäre Einrichtungen, wie Bad oder Toilette, müssen sie eigens entlüftet werden.

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